HSG muss das Unentschieden gegen Driedorf teuer bezahlen
20.02.2016: HSG Marburg/Cappel II – VfB Driedorf 23:23 (11:9)
Beide Mannschaften hatten bereits vor dem Spiel mit personellen Problemen zu kämpfen. Während auf Driedorfer Seite die Stammtorhüterin ausfiel, waren es auf Seiten der HSG mit den Rückraumspielerinnen Hanna Battenfeld, Felicitas Meier und Miriam Jäger gleich drei wichtige Kräfte die nicht zur Verfügung standen. Dankenswerterweise halfen die U21-Spielerinnen Johanna Schneider und Chiara Feise aus der ersten Mannschaft aus und konnten die Ausfälle bestmöglich kompensieren.
Der Tabellenzweite Driedorf überraschte aufgrund der Torhüterpersonalie mit einer offensiven 1:5-Abwehr. Es dauerte auch eine Weile, bis sich die Gelbblauen auf diese Abwehrformation eingestellt hatten. Nach dem 3:5 kam Marburg/Cappel besser ins Spiel und ging vor allem durch Tore aus dem Rückraum zur Halbzeitpause Pause mit 11:9 in Führung. Einen bitteren Verlust mussten die Unistädterinnen kurz vor Ende der ersten Hälfte hinnehmen. Bei einer Ballabwehr verletzte sich die wie so häufig stark haltende Torfrau Steffi Quent am Daumen. Wie sich später herausstellen sollte, ist der Daumen gebrochen. Ob Steffi in dieser Saison noch einmal für die HSG auflaufen kann, ist somit mehr als fraglich.
Steffi Quent wurde dann in der zweiten Halbzeit durch Merita Krasnici ersetzt, die diese Aufgabe auch gut löste. Die HSG kontrollierte das Spiel, verpasste es aber sich deutlicher abzusetzen. Zu viele klare Torchancen wurden nicht genutzt, was sich später noch als fatal erweisen sollte. Marburg führte so zwar stets mit einem, zwei oder drei Toren, hielt aber die Hoffnung der Driedorferinnen auf einen Punktgewinn immer noch am Leben. Einzig Vanessa Kuhl auf Rechtsaußen spielte in der zweiten Hälfte groß auf und verwandelte ihre Torchancen mit großer Sicherheit und Präzision. Die Gäste stellten ihre Abwehrformation in der zweiten Hälfte noch zwei Mal um (5:1, 6:0), was aber keine direkten Auswirkungen auf den Spielstand hatte.
Vielmehr war es die mangelnde Cleverness der Heimmannschaft, die Driedorf wieder ins Spiel kommen ließ. Ab dem Stand von 23:20 für die HSG in der 57. Minute wären ruhige Offensivaktionen und das Abwarten und Ausnutzen von klaren Torchancen nötig gewesen, doch verlor man entweder den Ball im Aufbauspiel oder schloss aus nicht aussichtsreichen Positionen ab. So gelangen Driedorf in den letzten Minuten noch drei Tore und somit der Ausgleich zum 23:23.
Nach dem Spielverlauf muss man nach dieser Partie von einem verlorenen Punkt sprechen. Die fehlende Cleverness in den letzten Minuten ist angesichts der sehr jungen Mannschaft zwar nachvollziehbar, muss aber in Zukunft abgestellt werden. Neben der Hiobsbotschaft durch den Ausfall von Steffi gab es aber auch eine positive Nachricht. Mit Lisa Stein gab eine neue Spielerin ihr Debüt bei der HSG, Lisa wird in Zukunft die zweite Mannschaft verstärken. Steffi drücken wir sprichwörtlich die Daumen, dass der ihrige schnell heilt und sie bald wieder fit ist.
Für die HSG Marburg/Cappel spielten: Steffi Quent, Merita Krasnici, Vanessa Kuhl (7), Johanna Schneider (6), Jenny Madubuko (5/4), Chiara Feise (4), Janika Hochstraßer (1), Claudia Zieracker, Lisa Stein, Janina Görges
(hd)