Der Tabellenplatz sieht nach einer 1 aus, könnte aber auch eine 2 sein
10.12.22: FSG Gettenau/Florstadt – HSG Marburg/Cappel 19:20 (11:10)
Dass die Partie bei der FSG Gettenau/Florstadt kein Selbstläufer werden würde, war schon vor der Partie klar. Gegenüber dem Sieg im Spitzenspiel musste die HSG auf Jennifer Johnsen, Franziska Trarbach und Johanna Volk verzichten. Somit standen nur acht voll einsetzbare Feldspielerinnen zur Verfügung und der Gegner war schwer einzuschätzen, lag doch die letzte Partie gegeneinander bedingt durch Corona und den Gruppenmodus der vergangenen Saison fast drei Jahre zurück.
Die Partie begann ausgeglichen, Marburg/Cappel verpasste es jedoch zu häufig beste Gelegenheiten in Tore umzumünzen. Die Hausherinnen machten das besser und konnten sich nach 10 Minuten beim 6:2 erstmals deutlicher absetzen. Marburg tat sich in der Phase schwer, agierte vorne wie hinten zu passiv und musste ansehen, wie sich Gettenau/Florstadt deutlich absetzte (9:3, 17. Minute). Dann jedoch kamen die Marburgerinnen besser ins Spiel, die Abwehr agierte aggressiver und Andrea Garder im Tor entschärfte gute Würfe. Nach einem Doppelpack von Hanna Battenfeld schaffte man innerhalb von fünf Minuten den Anschluss zum 10:9. Mit einem knappen Rückstand (11:10) ging es in die Halbzeitpause.
Den Lauf konnte man allerdings in der zweiten Hälfte nicht direkt fortsetzen. Gettenau/Florstadt spielte abgeklärt geduldig und brachte die Marburger Abwehr immer wieder mit klugen Auslösehandlungen in Bedrängnis. Erst ab der 36. Minute (14:11) fanden die Marburgerinnen gestützt auf eine nun starke Abwehr- und Torwartleistung von Maria Voßhagen wieder in ihr Spiel. Über gut getimte Einläufer von Sarah Kocks und Eins-gegen-eins-Situationen von Rike Wulf glich Marburg/Cappel aus. Beim Stand von 16:16 übernahm Neuzugang Rahel Köhler Verantwortung und konnte sich zweimal in Folge aus dem Rückraum durchsetzen. Mit dem 16:18 war endlich die Chance da, sich abzusetzen. Das verpasste man aber, Gettenau/Florstadt glich wieder aus und mit dem Treffer zum 19:19 in der 57. Minute musste die Entscheidung in der Cruchtime fallen. Es roch schon nach einer Punkteteilung, doch Kapitänin Rike Wulf fand bei angezeigtem Zeitspiel zwei Sekunden vor dem Abpfiff aus einer Freiwurfsituation noch die winzige Lücke zwischen Abwehr, Torpfosten und gegnerischer Torfrau und jagte den Ball zum 20:19 in den gegnerischen Kasten.
Am Ende steht ein glücklicher Sieg gegen starke Gegnerinnen, ein Unentschieden wäre kein ungerechtes Ergebnis gewesen. Aber auch Glück muss man sich erarbeiten und so darf man sich in Marburg über die Hinrundenmeisterschaft freuen.
Wenn man bedenkt, was für einen großen personellen Umbruch die Mannschaft vor dieser Saison bewältigen musste, ist dieser Halbzeitstand umso bemerkenswerter. Basis für den Erfolg in der Hinrunde war die gute Mischung aus erfahrenen Spielerinnen, die Verantwortung übernehmen, und Neuzugängen, die direkt voll integriert sind und ihre Stärken in die Mannschaft einbringen.
Zusätzlich muss man den Abzug von drei Punkte kompensieren, der in dieser Saison die Marburger Frauen trifft. Leider wurde es während der Corona-Zeit in Marburg nicht geschafft, das Schiri-Soll durch Neuausbildung von Unparteiischen zu erfüllen. Auch wenn die Schiri-Situation für die Zukunft wieder besser aussieht, muss man in dieser Saison die bittere Pille schlucken und versuchen, trotz des Punktabzugs das Bestmögliche aus der Saison zu holen.
Der Grundstein dafür wurde mit einer starken Hinrunde gelegt.
Nun geht es für das Team mit diveren Weihnachtsfeiern und einer lockeren letzten Trainingswoche in Richtung Weihnachten. Am 15. Januar steht dann das erste Spiel der Rückrunde bei der HSG Dilltal an.
Für die HSG Marburg/Cappel spielten: Andrea Garder, Maria Voßhagen; Friederike Wulf (5/1), Sarah Kocks (5), Franziska Bahnmüller (4/2), Rahel Köhler (3), Hanna Battenfeld (2), Sophia Wilke (1), Jennifer Müller, Franca Pfänder, Johanna Volk
(hd)
Video vom Buzzerbeater:
Aktuelle Tabelle (bitte selbständig drei Punkte abziehen 😅)
